J. J. – wie er sich selbst nennt – ist ein richtiger Aussteiger. Während seines Biologie-Studiums hat er sich mühsam einen Fahrradladen in Joensuu aufgebaut. „Der ging richtig gut. Ich war sogar oft in Friedrichshafen. Die Messe dort hat immer die besten Neuheiten, die wir dann importiert haben.“
Nach 15 Jahren war das Studium dann zu Ende und J. J. hat sich voll auf sein Ladengeschäft konzentriert, „aber irgendwann musste ich einfach was anderes machen.“ 2001 kam dann der Ausstieg: „Ich habe den Laden an den Nagel gehängt und mir dafür diesen Lebenstraum erfüllt. Nach langem Suchen habe ich dieses Stück Land am Rande des Koli-Nationalparks gefunden und gekauft. Seither arbeite ich hart daran, diese Farm wieder so aufzubauen, wie sie in den 1950er Jahren verlassen wurde. Das Haupthaus steht ja schon, aber ist noch nicht ganz fertig.“
Bei J. J. zu wohnen ist wie in einem Museumsdorf einzuziehen: der alte Brotofen im Wohnzimmer verbreitet eine mollige Wärme, die alten Dielen knarzen bei jedem Schritt und die Sonne glitzert in den alten Fenstern. Das Grundstück ist riesig und reicht bis an einen See, der mehrere Hundert Meter entfernt liegt.
Wie er die alten Häuser baut, wollen wir von J. J. wissen: „Oft komme ich durch Zufall darauf. Vor einiger Zeit bin ich an einer verlassenen Farm einige hundert Kilometer von hier vorbeigekommen. Ich hatte dem Grundstückseigner meine Telefonnummer gegeben und ihm gesagt, dass er – sofern er das Haus jemals verkaufen möchte – gerne jederzeit auf mich zukommen soll. Eine Woche später hat er mich dann angerufen und gefragt ‚Hey, was zahlst du?‘ Irgendwie haben wir uns dann geeinigt und ich habe das Haus dann hergeholt und hier aufgebaut.“
Vor der Haustür gehören die drei Hunde, unzählige Schafe, Islandpferde und Katzen natürlich mit zu J. J.’s Familie. „Die Tiere kosten eine Menge Zeit und ich habe dann auch noch so viel Pläne für das Grundstück. Die alte Scheune gegenüber des Haupthauses würde ich gerne wieder aufbauen und am Seeufer soll eine alte, traditionelle Rauchsauna entstehen. Dann würde ich gerne die Birken auf der Südseite fällen, um noch etwas mehr Ackerfläche zu gewinnen. Achja, außerdem wäre es toll, wenn wir irgendwann unseren Energiebedarf selbst decken können – durch große Solarpanels zum Beispiel. Ein paar traditionelle ostfinnische Kühe suche ich schon länger und Hühner will ich mir dieses Jahr noch anschaffen. Es wartet also noch einiges auf mich – aber ich habe ja noch Zeit, bis ich erwachsen bin.“