Islands Hochland: im Farbkasten der Natur

18. August 2009
von
Lesezeit: 1 Minute
Blick auf Landmannalaugar

Die heutige letzte Etappe beginnt um kurz vor zehn. Wie bereits gestern setzt sich auch heute das farbenfrohe Spiel der Landschaft fort. Fantastisch anmutende bunte Bergrücken, gefärbt von Gelb über Rot bis hin zu Grüntönen – bei dem heute sonnigen Wetter besonders stimmungsvoll. Die Tour geht heute gemütlich über einen leichten Abstieg hinab. Unmittelbar vorbei an immer größer werdenden heißen Quellen und Fumarolen. Ein faszinierendes Bild bietet sich bei den kochend heißen blubbernden Löchern. Schleier, Fahnen, Wirbel und Wolken aus Dampf liegen über den Tälern der vielfarbigen Berge. Fauliger Geruch steigt uns in die Nase – es riecht wie in Teufels Küche und sieht aus wie in Hundertwassers Künstleratelier.

Islands Hochland: im Farbkasten der Natur auf Krauts.Travel
Heiße Quellen, bunte Berge: der Abstieg nach Landmannalaugar

Der Weg führt gemächlich hinab, bis sich wenige Kilometer vor Landmannalaugar ein riesiges Lavafeld vor uns auftut. Bereits von Weitem ist das schwarze, zerklüftete Gestein des erkalteten Lavastroms zu erkennen. Irgendwie das i-Tüpfelchen der ohnehin schon sehr bizarr wirkenden Landschaft. Die Hänge der Berge leuchten in den buntesten Farben um die Wette. Sie schimmern in kräftigem rot, braun, orange und gelb. Dazwischen schimmern vereinzelte Schnee-Reste in ihrem weiß-blauen Kleid. Und wie versehentlich in das Tal geschüttet, schmiegt sich das kräftige schwarz der Obsidian-Lavafeldern an die Bergflanken. Der Farbkasten der Natur macht uns sprachlos. Die Rhyolith-Berge von Landmannalaugar sind für ihre unglaublichen Farben weltberühmt – nirgends auf Island gibt es sie in einer so großen zusammenhängenden Fläche.

Islands Hochland: im Farbkasten der Natur auf Krauts.Travel
Die Rhyolith-Berge von Landmannalaugar

Der Weg führt uns stets hinab, im zick-zack durch den zerklüfteten Lavastrom, bis wir schließlich am frühen Nachmittag die letzte Wanderhütte auf dieser Tour erreichen: Landmannalaugar. Die großzügige Unterkunft liegt direkt an den Hang der erkalteten Lava gekuschelt.

Nach meiner Ankunft genieße wir ein ausgiebiges Bad in der heißen Quelle. Die Superlativen, die uns auf dieser letzten Etappe begleitet haben, setzen sich freilich am Nachmittag fort: inmitten dieser schillernd bunten Landschaft, dem tiefschwarz des Lavafeldes sitzen wir in einer angenehm temperierten heißen Quelle und entspannen unsere Wandersbeine. Die Badegelegenheit begeisterte auch schon in früheren Zeiten die Hirten aus dem Bezirk Land – was sich im heutigen Namen Landmannalaugar wiederfindet. Er bedeutet „die warmen Quellen der Leute aus Land“.

Islands Hochland: im Farbkasten der Natur auf Krauts.Travel
Baden in den warmen Quellen der Leute aus Land

Sebastian

Reise-Enthusiast. UX Professional. Vater.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Über uns

Hallo, wir sind Melita und Sebastian und haben krauts.travel ins Leben gerufen.

Wir lieben es zu reisen, neue Orte zu entdecken und die verschiedenen Facetten der Welt kennenzulernen. Gemeinsam mit unseren beiden Töchtern sind wir ständig auf der Suche nach neuen Abenteuern, ob in unserer fränkischen Heimat, im Alltag oder in weiter Ferne.

Auch wenn wir als gebürtige Franken das Reisen mehr lieben, als Sauerkraut - so beschreiben wir hier unsere Erlebnisse, wenn "Krauts Vermutlich vom Sauerkraut abgeleitet, das als typisch deutsches Nationalgericht angesehen wird, ist der Begriff Kraut im Englischen eine meist stereotypisierende Bezeichnung für einen Deutschen. " die Welt bereisen.

Folge uns auch auf